„Gekreuzigt, gestorben und begraben.“ Dies sind die zentralen Aussagen des Evangeliums. Jesus, der Sohn Gottes, der Messias, starb am Kreuz für unsere Sünden. Seine Auferstehung am dritten Tag beweist, dass er tatsächlich der versprochene Erlöser der Menschheit ist.
Doch gerade um Ostern herum liest man immer wieder, dass Jesus nicht tatsächlich am Kreuz gestorben sei. Der im siebten Jahrhundert geschriebene Koran behauptet, Jesus sei nach Indien geflohen und nicht am Kreuz gestorben[i]. Doch nicht nur im Islam, sondern auch in theologischen Kreisen gibt es Hypothesen darüber, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben sein soll[ii]. Und auch im Fernsehen wird die Frage nach Jesus‘ Tod am Kreuz immer mal wieder thematisiert[iii]. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, ob es möglich war, dass Jesus seine Kreuzigung überlebte.
Die folgenden Abschnitte beruhen auf Antworten von Dr. Alexander Metherell. Er war Vorstandsmitglied des American Board of Radiology und ehemaliger Berater des National Heart, Lung and Blood Institute in Maryland[iv].

Aus dem Bericht des Arztes Lukas wissen wir (Lukas 22: 43-44), dass Jesus beim Gebet im Garten Gethsemane buchstäblich Blut schwitzte. Dr. Metherell stellt fest, dass dies bei extremem psychischen Stress ein seltener, aber bekannter medizinischer Befund ist. Dabei werden chemische Stoffe freigesetzt, die die Kapillaren in den Schweißdrüsen beschädigen und dann Blut vermischt mit Schweiß austritt. Eine Folge davon ist, dass die Haut extrem brüchig und sehr empfindlich wird.

Von den römischen Geißelungen (Matthäus 27:26; Johannes 19:1) ist bekannt, dass diese sehr brutal waren. In die Lederriemen der Peitsche waren Metallkugeln und Knochenstücke eingeflochten, die zuerst blaue Flecken und Blutergüsse verursachten. Diese brachen bei den nächsten Schlägen auf, die Knochenstücke rissen die Haut auf. Diese Folter konnte soweit gehen, dass die Wirbelsäule sichtbar wurde und sich über Schultern, Rücken, Gesäß und Rückseite der Beine tiefe, blutende Wunden ergaben, bei denen Muskeln und Blutgefäße freigelegt waren. Aufgrund des hohen Blutverlustes begann das Herz zu rasen, der Blutdruck fiel und die Nieren hörten auf zu arbeiten[v]. Deshalb wurde der Verurteilte auch sehr durstig. Viele Opfer einer Geißelung überlebten diese nicht. Im Bericht des Matthäus (Matthäus 27:32-34) gibt es Hinweise darauf, dass Jesus die Symptome eines hypovolämischen Schocks zeigte.

Bei der anschließenden Kreuzigung wurden zuerst Nägel durch Hand- und Fußgelenk getrieben. Dies verursachte einen dauerhaften Schmerz, der sich so ähnlich anfühlte, wie wenn wir das Ellenbogengelenk anschlagen. Als das Kreuz aufgerichtet wurde, kugelten beide Schultern aus (und damit erfüllte sich die Prophezeiung aus Psalm 22:15). Der Verurteilte starb durch ersticken. Durch die hängende Position wurde das ausatmen unmöglich – nur durch aufstemmen gegen den Schmerz in den Fußgelenken (und das reiben des offenen Rückens) war ein Ausatmen möglich. Die Atmung verlangsamte sich, was wiederum zur Folge hatte, dass das CO2 im Blut zu Kohlensäure umgewandelt wurde, was einen unregelmäßigen Herzschlag zur Folge hatte. Durch den hypovolämischen Schockzustand sammelte sich Wasser in der Umgebung des Herzens und der Lunge. Diese Wasseransammlungen[vi] werden in Johannes 19:34 erwähnt.

Auf die Frage, ob es auch nur die kleinste Chance gab, dass Jesus dies alles überlebt haben könnte, und er irgendwie lebendig vom Kreuz genommen wurde, antwortete Dr. Metherell wie folgt: „Absolut nicht. […] Durch den massiven Blutverlust [befand er sich in einem hypovolämischen Schockzustand]. Er konnte seinen Tod schlecht simulieren, weil man einfach nicht lange Zeit simulieren kann, dass man nicht mehr atmet. Und wenn doch, dann hätte der Speerstoß ins Herz der Sache ein für alle Mal ein Ende bereitet.“[vii] Dazu kommt, dass die Soldaten mit ihrem Leben dafür einstanden, dass der Verurteilte tot war. Der Speerstoß stellte das sicher. Römische Soldaten kannten sich mit dem Tod aus.
Alle, die den Tod Jesu‘ am Kreuz leugnen, müssen sich mit diesen medizinischen Tatsachen auseinandersetzen. Jesus starb am Kreuz für meine und deine Schuld. Doch das war nicht das Ende. Am dritten Tag nach seinem Tod geschah das Wunder: Jesus kam zurück ins Leben – der Herr über Leben und Tod lässt ein leeres Grab zurück!

[i] Sure 4.157 / Der Roza Bal Schrein (https://de.wikipedia.org/wiki/Roza_Bal) enthält angeblich sein Grab.
[ii] Karl Bahrdt (1740-1792), Hugh Schonfields (1901-1988), Donovan Joyce (1910-1980; The Jesus Scroll)
[iii] https://www.gmx.net/magazine/unterhaltung/tv-shows/starb-jesus-tsokos-liefers-jerusalem-recherche-tief-bewegt-38014092
[iv] https://doctor.webmd.com/doctor/alexander-metherell-aa60f7b7-8bfc-44dd-b7e1-301c24d9b90a-overview
[v] Dies nennt man einen hypovolämischen Schock.
[vi] Perikadererguss (Herz); Pleuraerguss (Lunge)
[vii] Strobel, L.: Der Fall Jesus. Gerth Medien, 1999. S.229
Ein Kommentar zu “War Jesus wirklich tot?”
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