Advent, Weihnachten – viele Menschen verbinden mit dieser Zeit viel unterschiedliche Gedanken, Gefühle und Erinnerungen. In dieser Serie gehen wir den Ursprüngen von Weihnachten nach und welche Bedeutung diese Weihnacht für unser Leben hat.
„Wie feiert Ihr Heilig Abend?“ – „Nach dem Gottesdienst gibt es bei uns Würstchen mit Kartoffelsalat und nach dem Essen liest mein Vater die Weihnachtsgeschichte vor,“ lautet die Antwort meines Freundes. Die meisten denken bei der „Weihnachtsgeschichte“ an den Bericht im Lukasevangelium: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.“ Und während dies einer der Berichte über die erste Weihnacht ist, gehen die Gründe, warum wir Weihnachten feiern doch ganz an den Anfang der Weltgeschichte zurück, sehr weit, bis zum ersten Buch Mose. Den ersten Verweis auf die Geburt von Jesus finden wir in 1 Mose 3:15:
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
1 Mose 3:15
Diese erste Prophezeiung auf die Jungfrauengeburt von Jesus („deinem Samen“ – er spricht zu Eva) folgt direkt im Anschluss an den Sündenfall Adams und Evas. Obwohl diese Übertretung für die beiden ein Todesurteil war, begnadigte Gott die beiden und versprach ihnen einen Erlöser. Dieser wird von einer Jungfrau geboren werden, wie der Prophet Jesaja schreibt (Jesaja 7:14).
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel (Gott mit uns).
Jesaja 7:14
Vieles, was wir mit der Geburt von Jesus verbinden, hat seinen Ursprung im ersten Mosebuch: Er ist ein Nachfahre von Isaak (1 Mose 26:4) und Jakob (1 Mose 28:13-14). Letztendlich ist die Grundlage warum Jesus geboren wurde, im ersten Mosebuch zu finden. Mit diesem Buch sollte jede Weihnachtspredigt beginnen. Besonders in der heutigen Zeit, in der viele Menschen die Worte Gottes in der Bibel nicht mehr ernst nehmen und als Kindergeschichten oder mythische Erzählungen abtun. Warum sollten diese Menschen einer Predigt über Bethlehem, die Krippe, die Hirten und die Weisen zuhören, wenn sie das Buch, in dem sie diese Berichte finden für nicht vertrauenswürdig halten?

Im 1 Mose lesen wir zuerst von der schlechten Nachricht, dass Adams Sünde den Tod verursachte und dieser Einzug in die perfekte Schöpfung Gottes hielt. Wir erzählen und predigen oft die gute Nachricht von Jesus, doch wenn unseren Zuhörern nicht klar ist, dass der Tod Folge unserer Gottlosigkeit ist, wie es das erste Mosebuch berichtet, dann können sie nicht verstehen, was die Gute Nachricht von Jesus ist und was diese für ihr Leben bedeutet. Unsere Zuhörer müssen verstehen, warum sie Jesus in ihrem Leben brauchen um ihn überhaupt erst in ihr Leben zu lassen.
Warum musste Jesus nun geboren werden?
In 1 Mose 2:17 lesen wir, dass die Strafe für Adams Sünde der Tod ist. In Römer 6:23 schreibt auch Paulus, dass der Lohn für Sünde der Tod ist. Adam und Eva brachen Gottes Gebot, trennten sich von Gott – sündigten und jemand musste sterben, um diese Sünde zu bedecken. Deshalb tötete Gott zwei Tiere um Adam und Evas Sünde zu bedecken (1 Mose 3:21)[i]. Die Israeliten folgten diesem Beispiel mit den Sündopfern um ihre eigenen Sünden und Ungehorsam zu bedecken. Ein Tier kann jedoch niemals die Sünde eines Menschen bedecken, da der Mensch in keiner Beziehung zum Tierreich steht, sondern ein Ebenbild Gottes ist.

Gott ist ein Gott der Gnade. Wenn jemand ein gerechtes Strafmaß für eine Gesetzesübertretung festlegt, und dann, aus Liebe, das Strafmaß auf sich nimmt, nennt man das Gnade. Aus diesem Grund kam unser Schöpfer, in der Person von Jesus Christus, in diese Welt. Er wurde Mensch (blieb aber Gott) um die ultimative Strafe für unsere Sünden auf sich zu nehmen. Gott verurteilte uns für unsere Sünden zum Tod. Er zeigte uns seine Liebe für uns, in dem er sich gnädig zeigte und für uns am Kreuz starb.
Jesus, Gott, kam in diese Welt wie jeder Mensch in die Welt kommt – er wurde geboren. Doch im Gegensatz zu uns Menschen lebte Jesus ein perfektes Leben. Denn nur wenn er ohne Sünde blieb, konnte er die Sünde aller Menschen auf sich nehmen. Deshalb wurde Jesus geboren und deshalb musste er sterben. Aus diesem Grund wird Jesus auch in 1 Korinther 15:45 als „der letzte Adam“ bezeichnet.
Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einem lebendigen Wesen«, und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht.
1 Korinther 15:45
Tatsächlich wurde er ein „neuer Adam“, ein „perfekter Adam“, damit er für die Nachfahren Adams sterben konnte und ihnen (uns) die Erlösung von unseren Sünden umsonst anbieten kann. Jesus sagt in Johannes 15:13, dass „niemand größere Liebe hat als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“. Der Gott, der sich in der Bibel offenbart zeigt diese größte Liebe.
[i] Es wird nicht berichtet, welche Tiere Gott tötete. Manche Ausleger vermuten, dass es sich um Lämmer handelte, um auf Jesus, das endgültige Opferlamm, hinzuweisen.
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