Warum vertrauen wir bei 3B der Bibel? Können wir das überhaupt, und warum ist es wichtig, den Berichten der Bibel zu vertrauen? In dieser Serie gehen wir in kurzen Artikeln dieser und ähnlichen Fragen nach.
Im dritten Teil dieser Serie ist die Rede davon, dass Menschen, durch den Heiligen Geist befähigt, Gottes Worte aufschrieben (2 Petrus 1:19-21). Oft ist nicht klar, wer der Heilige Geist ist, ob er Gott ist und warum Christen von dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist sprechen und trotzdem an nur einen Gott glauben.
Dieser Artikel erhebt nicht den Anspruch die Frage des Heiligen Geistes ausführlich zu diskutieren, sondern erklärt an einem Beispiel diesen Sachverhalt.
Diese Erklärung kommt aus den Feldern der Chemie und der Physik. Wir beginnen mit der Chemie.

Wasser ist ein Molekül – eine Verbindung – aus den Elementen Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O). Zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom verbinden sich zu einem Molekül, das wir Wasser nennen. Die chemische Formel („Abkürzung“) dafür lautet H2O[i].
Jetzt gehen wir in die Physik. Aufgrund seines Aufbaus ist Wasser unter 0°C fest – gefroren, über 0°C ist es flüssig und ab 100°C ist es gasförmig.

Obwohl Wasser chemisch gesehen immer gleich ist (H2O), hat es drei unterschiedliche Erscheinungsformen. Alle drei Erscheinungsformen haben unterschiedliche Rollen und sind trotzdem gleich. In allen Erscheinungsformen ist Wasser ein guter Energiespeicher. In seiner festen Form als Eis nutzen wir Wasser zum Kühlen[ii], in seiner flüssigen Form dient Wasser in den Ozeanen dieser Erde als Wärmespeicher, der z.B. auch die Winde und das Mikroklima in Küstennähe beeinflusst und auch der Wasserdampf in der Atmosphäre speichert die Wärme, was wir im Sommer als schwüles Wetter bezeichnen.

In seinen drei Erscheinungsformen ist Wasser unterschiedlich, aber in seinen Eigenschaften und seiner chemischen Zusammensetzung ist es gleich, kann aber unterschiedliche Aufgaben erfüllen.
Dies können wir auf Gott den Vater, Gott den Sohn und Gott den Heiligen Geist übertragen: In seinen Erscheinungsformen ist Gott unterschiedlich, aber in seinen Wirkungen und Eigenschaften ist er Eins. Die Bibel bezeugt, dass Gott in seinen drei Formen an der Schöpfung beteiligt war („Lasset uns Menschen machen“ – 1 Mose 1:26; Johannes 1:1-3; Kolosser 1:16). Auch Jesus selbst spricht davon, dass er und der Vater eins sind (Johannes 10:30; 17:11). Jede Erscheinungsform Gottes wird von uns auch unterschiedlich wahrgenommen: Gott nehmen wir als den schützenden, liebenden aber auch erziehenden und strafenden Vater wahr. Jesus lernen wir in den Berichten von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes als den demütigen Gott kennen, der für uns litt und für unsere Sünden starb, damit wir wieder mit ihm Gemeinschaft haben können (Johannes 17:11+21-23). Und der Heilige Geist tröstet uns darüber, dass Jesus nicht mehr leiblich bei uns ist, aber wird uns trotzdem lehren, so wie Jesus seine Jünger lehrte, als er noch leiblich auf dieser Erde war (Johannes 14:21).

Dies ist schon ein Hinweis darauf, wie Menschen zu Autoren der Bibel wurden. In einem Brief von Paulus an die Christen in Galatien lesen wir, dass Jesus in uns Christen lebt (Galater 2:20). Dies ist der Heilige Geist, der diese Menschen befähigte das aufzuschreiben, was Gott uns wissen lassen möchte. Andere Christen, die diese Texte, Berichte oder Briefe lasen, konnten durch den in ihnen lebenden Jesus dann erkennen, dass diese Texte, Berichte oder Briefe Gottes Worte enthalten. Menschen die schon viel in der Bibel lasen, bevor sie Jesus in ihr Leben ließen, bestätigen dies. Sie sagen, dass ihnen als Christ die Worte der Bibel nun etwas bedeuten, für sie eine tiefe Bedeutung haben.

Da viele christliche Gemeinden aus unterschiedlichen Kulturen in vielen Gebieten des Mittelmeerraumes die gleichen Texte, Berichte und Briefe als Gottes Wort anerkannten, wurden diese zu einem Buch zusammengefasst.[iii] Es ist außergewöhnlich, „mit welcher Treffsicherheit die damalige Kirche im ganzen die wesentlichen und auch zuverlässigsten Schriften in den Kanon aufgenommen hat.“[iv] Dies ist von keinem anderen Buch mit ähnlicher Geschichte bekannt.

Nur Gott, der Heilige Geist macht dies möglich. Ohne Sein Wirken müssten wir uns tatsächlich fragen, ob wir der Bibel als Gottes Wort vertrauen können. Doch Jesus lebt, und sein Geist wirkt auf dieser Erde und er sorgt dafür, dass sein Wort so überliefert wird, wie er es sprach.
„1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“
Johannes 1:1-4
[i] Wasser (H2O) ist ein ganz besonderes Molekül, das ganz besondere Eigenschaften hat, die zeigen, wie planvoll Gott unser Universum geschaffen hat. Vielleicht gibt es auf dieser website einmal einen Artikel darüber bei den Specials.
[ii] Noch vor hundert Jahren gab es in Häusern Eiskeller, in denen Eisblöcke gelagert wurden, um im Sommer Lebensmittel zu kühlen. Wer den Film „Die Eisprinzessin“ gesehen hat, kann zu Beginn sehen, wie diese Eisblöcke für die Lieferung zugeschnitten werden.
[iii] Athanasius von Alexandria veröffentlichte 367 n.Chr. eine Liste mit Texten, Büchern und Briefen, die, bis auf drei Ausnahmen, die heutigen Bücher der Bibel umfassen, und die allgemein als das, was wir heute als Bibel bezeichnen, anerkannt waren.
[iv] B. Lohse: Epochen der Dogmengeschichte. Stuttgart/Berlin 1983, S. 37.
5 Kommentare zu „Wie ist das mit der Bibel und dem Heiligen Geist? – Zehnter Teil.“
Kommentare sind geschlossen.