Noch zu Beginn der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts war es in unserer westlichen Kultur für die Mehrheit klar, dass es einen Gott gibt. Uneinigkeit herrschte in der Regel nur darüber, ob jemand diesem Gott gehorchen sollte und ob seine Existenz eine Bedeutung und Auswirkung auf das persönliche Ergehen hat. Dies hat sich geändert. Ein immer größer werdender Teil der westlichen Gesellschaft, darunter auch Jugendliche mit einem christlichen Hintergrund, zieht die Existenz eines Gottes in Zweifel und wenden sich vom christlichen Glauben ab[i]. Haben nicht die Ergebnisse der Wissenschaft gezeigt, dass für die Entstehung unseres Universums kein Gott notwendig ist? In dieser Serie finden wir Antworten auf diese, und ähnliche, Fragen.
„Wo soll denn das ganze Wasser hergekommen sein?“ fragte mich ein befreundeter Arzt in unserer Gemeinde als ich ihm sagte, dass ich dem Bericht in der Bibel über eine weltumspannende Flut glaube. Eine Antwort auf diese Frage finden wir in 1 Mose 7:11 „[…] an diesem Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf (…]“.[ii]
Doch wo ist dieses viele Wasser heute? Es ist immer noch da! Ungefähr 71% der Erdoberfläche sind noch immer mit Wasser bedeckt. Das Wasser von Noahs Flut findet sich in den heutigen Ozeanen und Meeren. Was wenige Menschen realisieren ist der Fakt, dass unsere Erde mit etwa 2km Wasser überflutet wäre, wenn man die Gebirge nur ein wenig niederdrücken und die Ozeanböden ein kleines bisschen anheben würde[iii].
In Psalm 104:6-9 lesen wir über das Ende der Flut: „6 Die Flut bedeckte sie wie ein Kleid, das Wasser stand über den Bergen. 7 Vor deinem Schelten floh es, vor dem Schall deines Donners wurde es fortgetrieben. 8 Die Berge erhoben sich, es senkten sich die Täler an den Ort, den du ihnen bestimmt hattest. 9 Du hast eine Grenze gesetzt, die überschreitet es nicht. Es wird nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken.[iv]“
Am Ende der Flut „erhoben sich die Berge“ – aufgrund tektonischer Verschiebungen formten sich die heutigen Gebirgszüge, ein Ergebnis des „Aufbrechens der Quellen der Tiefe“ (1 Mose 7:11) und dies gibt Antworten auf zwei weitere Fragen von Menschen, die den Bericht über die Flut als Mythologie abtun:
Es erklärt, warum der Himalaya, bzw. der Mount Everest, nicht mit Wasser bedeckt war. – Der Himalaya entstand erst am Ende der Flut, als sich durch schnelle Plattenbewegungen die Indische Platte unter die Eurasische Platte schob und den Himalaya formte[v].

Es erklärt auch, warum man weltweit Fossilien sehr feiner Wasserlebewesen auf Gebirgszügen findet, tausende Meter über dem Meeresspiegel. Man findet ganze Wagenladungen davon im Himalaya, in den Alpen, den Rocky Mountains und den Anden. Sogar auf dem Mount Everest. Doch wie kamen diese Wassertiere an diese hochgelegenen Orte? Sie wurden, genauso wie Pflanzen und weitere Tiere, in Sedimentschichten der Flut eingeschlossen, die sehr schnell zu Beginn und während der Flut abgelagert wurden. Als diese Sedimentschichten zusammen mit den Ozeanböden aufgrund der Plattentektonik angehoben wurden und diese Gebirgszüge formten, wurden auch diese Fossilien mit nach oben geschoben.
„Als sich die Täler senkten“ ergoss sich das Wasser in die neu geformten Meere und Ozeane und formte die heute bewunderten Flusslandschaften und Canyons – Ergebnisse massiver und schneller Erosion. Die Frage ob es glaubhaft ist, dass tatsächlich die ganze Erdoberfläche mit Wasser bedeckt war ist bei der Menge an Wasser auf unserer Erde eindeutig mit ja zu beantworten.
[i] Ham, K.&Beemer, B. „Already Gone – why your kids will quit church and what you can do to stop it”, Masterbooks, Green Forest, 2009
[ii] Hinweise darauf, dass es große Mengen unterirdisches Wasser zumindest geben musste, sind die Funde von Ringwoodite in Brasilien. Ringwoodite ist ein Silikat/ Germanat, dass 1,5% seines Gewichtes in Hydroxid speichern kann. https://time.com/2868283/subterranean-ocean-reservoir-core-ringwoodite/
[iii] Es gibt säkulare Studien, die davon ausgehen, dass die Erde einmal komplett mit Wasser bedeckt war. Die verantwortlichen Wissenschaftler lehnen die biblischen Berichte und Zeitleise ab, ihre Ergebnisse zeigen jedoch die Plausibilität einer komplett mit Wasser bedeckten Erde. (Johnson, B.W. and Wing, B.A., Limited Archaean continental emergence reflected in an early Archaean 18O-enriched ocean, Nature Geoscience 13:243–248, 2 March 2020; www.nature.com/articles/s41561-020-0538-9.)
[iv] Elberfelder Bibel, 2006
[v] Bis heute wird der Himalaya, nun sehr langsam, ein kleines bisschen höher.
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