Warum vertrauen wir bei 3B der Bibel? Können wir das überhaupt, und warum ist es wichtig, den Berichten der Bibel zu vertrauen? In dieser Serie gehen wir in kurzen Artikeln dieser und ähnlichen Fragen nach.
Über 1500 Jahre lang hielt die westliche Kultur die Bibel für wahr. Doch seit etwa 100 Jahren wird das Vertrauen in die Bibel, Gottes Worte, immer weniger – trotz einer Vielzahl von archäologischen Entdeckungen, die die Berichte der Bibel über Personen, Orte und Ereignisse bestätigten[i]. Denn es gab ein großes Hindernis: Die ägyptische Zeittafel stellte die zeitlichen Abläufe der Bibel in Frage. Sollte man den Berichten der Bibel vertrauen, wenn dieses Schlüsselereignis[ii] der Geschichte des Volkes Israel nicht mit den Schlussfolgerungen der Ägyptologen vereinbart werden konnte?
Ein weiterer Anlass an der Glaubwürdigkeit der Bibel zu zweifeln ist, dass der Landungsplatz der Arche Noah trotz vieler Expeditionen zum Berg Ararat nie verlässlich lokalisiert werden konnte. Wenn dies nicht möglich ist, sind dann die Berichte über eine weltumspannende Flut glaubwürdig?
Timo Roller und Tim Mahoney, ein deutscher Journalist und ein US-amerikanischer Regisseur haben sich mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Timo Roller machte sich auf die Suche nach der Arche, Tim Mahoney nach Ägypten um den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten zu untersuchen. Grund ihrer Suche waren ihre persönlichen Fragen an die Glaubwürdigkeit der Bibel. Und ihre Antworten waren voller unerwarteter Überraschungen.
In seinem Buch „Das Rätsel der Arche Noah“[iii] beschreibt Timo Roller unter anderem seine Reise in das Gebirge Ararat im Dreiländereck zwischen der Türkei, Syrien und dem Irak, etwa 15 Autostunden (900 – 1000km) vom Berg Ararat in Armenien entfernt. Zusammen mit anderen Experten, unter anderen Prof. Dr. John Baumgardner aus Kalifornien und Bill Crouse aus Texas, kommt er zu dem Schluss, dass die bisherigen Expeditionen auf der Suche nach der Arche am falschen Ort gesucht haben. Im besagten Dreiländereck befindet sich der Cudi Dagh (Berg Cudi) der in Berichten von Gertude Bell und Friedrich Bender als möglicher Landeplatz der Arche erwähnt wird. Auch gibt es in Schriften früher Kirchenväter Hinweise darauf, dass diese den Cudi als Landeplatz der Arche ansahen[iv].

Timo Roller widmet den fünften Teil seines Buches den „Abenteurer[n] am Berg Cudi“, Forschern aus den letzten 150 Jahren, die den Cudi besuchten und als Landeplatz der Arche identifizierten. Darunter sind Johannes Lepsius („Schutzengel der Armenier“), die oben erwähnte Gertrude Bell und der Geologe Friedrich Bender. Ein weiterer Hinweis, dass der Cudi der Landeplatz der Arche ist, sind die Berichte über ein bis 1915 jährlich stattgefundenes Fest zu Ehren Noahs auf dem Gipfel des Cudi[v]. Nach Gertrude Bell gab es bis vor wenigen Jahrzehnten auf dem Südhang des Cudi auch ein Gebäude, das als das Grab Noahs verehrt wurde[vi].
Leider ist das Gebiet um den Cudi Dagh stark umkämpft und so sind Forschungsreisen in das Gebiet nicht ungefährlich. Daher sind in nächster Zeit nicht viele weiteren Erkenntnisse zu erwarten. Doch die Berichte, Bilder und schon entdeckten Artefakte sind allemal aufschlussreich. Es wäre eine Sensation, wenn eines Tages die Überreste der Arche gefunden werden würden, doch auch ohne diese Entdeckung dürfen wir wissen, dass die Berichte der Bibel die Wahrheit enthalten, denn „Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge.[vii]“
Tim Mahoney wuchs in einer gläubigen Familie auf. Doch sein Glaube bekam Risse als er feststellte, dass die biblischen Berichte über den Exodus nicht mit der ägyptischen Zeittafel übereinstimmen. Doch er war nicht bereit, seinen Glauben sofort über Bord zu werfen und machte sich auf die Suche nach Antworten – in Ägypten. Seine Reise und seine Suche nach Antworten verfilmte er unter dem Titel „Patterns of Evidence: Exodus“.[viii]

Tim Mahoney traf unter anderen auf David Rohl, einen Ägyptologen, der eine neue Hypothese zur Chronologie des Alten Ägyptens entwickelte. Obwohl D. Rohl nicht an Jesus glaubt, betrachtet er die biblischen Texte als historisch zuverlässig und nimmt diese als Ausgangspunkt für seine neue Chronologie. Mit Hilfe dieser Herangehensweise wird die ägyptische Zeitleiste deutlich kürzer und die in der Bibel berichteten Ereignisse können mit der ägyptischen Chronologie synchronisiert werden[ix].
Die Ergebnisse von T. Roller und T. Mahoney sind nicht unumstritten. Selbst gläubige Archäologen und Historiker äußern Zweifel an deren Hypothesen.
Alle Beteiligten haben lange nach den Ereignissen der Sintflut oder des Auszugs gelebt, oder leben noch heute. Keiner ist Augenzeuge des Geschehenen und leider kommen Artefakte nicht mit einem Datumsstempel. Die Schlussfolgerungen und Ergebnisse der Forschung sind immer abhängig vom Weltbild des Experten. Werden die Berichte der Bibel als Mytholgie oder überhöhte religiöse Erzählungen betrachtet, sind diese Berichte für den Forscher von vornherein nicht zuverlässig und enthalten nicht die Wahrheit. Betrachtet der Experte die Berichte der Bibel als Gottes Worte, die die Wahrheit enthalten, sind sie ihm ein Instrument um seine Entdeckungen zu deuten. Die Frage ist nicht ob Wissenschaft oder Bibel, die Frage ist: Was ist für dich die Bibel? Gottes Wort oder Menschenwort?
[i] Das Britische Museum in London hat eine große Sammlung von Funden, die Personen, Orte und Ereignisse die in der Bibel berichtet werden bestätigen. Und es vor kurzem wurde eine Tonscherbe mit dem Namen Jerubbaal gefunden, die ein Hinweis auf den Richter Gideon ist (Richter 6-8). https://answersingenesis.org/archaeology/archaeologists-uncover-pottery-bearing-gideons-name/ (Englisch)
[ii] 2 Mose 13:3 „3 Da sprach Mose zum Volk: Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, aus der Knechtschaft, gezogen seid, denn der HERR hat euch mit mächtiger Hand von dort herausgeführt; […]“
[iii] Roller, T.: Das Rätsel der Arche Noah. SCM-Verlag GmbH&Co.Kg, 2014
[iv] Ebd. S.9
[v] Ebd. S. 170-171
[vi] Ebd. S. 131
[vii] 4 Mose 23:19
[viii] Die DVD (der erste Teil in einer Reihe von drei Filmen) ist unter anderem bei SCM-Shop.de erhältlich (www.scm-shop.de/patterns-of-evidence-exodus-dvd.html) Die beiden anderen Teile beschäftigen sich mit den Themen, ob zur Zeit von Mose schon ein hebräisches Alphabet vorhanden (Patterns of Evidence: Die Mose Kontroverse) war und dem Ort der Durchquerung des Schilfmeeres (Patterns of Evidence: the Red Sea Miracle).